Vor einigen Wochen waren Verunreinigungen nach Apheresespenden von Blutplasma erstmalig vom DRK Blutspendedienst Ost an das PEI und BfARM gemeldet worden. Nach mehreren Gesprächen wird zurzeit vermutet, dass die sichtbaren schwarzen Partikel aus biologischem Material im Plasma durch einen Abrieb an den Separationsglocken (Kohlenstoffverbindungen) bedingt sind. Ähnliche Fälle wurden, wie jetzt bekannt wurde, auch aus anderen Ländern gemeldet, wobei bisher vom Hersteller und den Aufsichtsbehörden davon ausgegangen wird., dass diese Partikel auch aufgrund ihrer Größe unbedenklich für den Empfänger sind, da die zur Plasmatransfusion vorgeschriebenen Transfusionsfilter die Partikel zurückhalten. Aufgrund der angespannten Versorgungssituation im Rahmen der EHEC-Epidemie wurde daher keine Rückrufaktion veranlasst, da die Behandlung des hämolytisch-urämischen Systems mittels Plasmaaustausch zunächst einen hohen Plasmabedarf mit sich brachte. Die veränderte Therapie sowie der Rückgang der EHEC-Fälle führten nun zu einem Rückgang des Bedarfs, gleichzeitig lagen dem PEI nun aber belastbare Zahlen zu den vorrätigen Plasmen in Deutschland vor. Darüber hinaus empfahl das BfARM nun nach weiteren Untersuchungen der Firma Haemonetics einen weltweiten Rückruf aller HS-Glocken. Daher versandte das PEI am 22.Juni 2011 eine neue Risikobewertung, die nun einen Rückruf aller mit HS-Glocken hergestellten Präparate in Deutschland fordert, um auch ein minimales Restrisiko sicher auszuschließen. Alle DRK-Blutspendedienste sind zurzeit dabei, die Rückrufaktion kurzfristig umzusetzen und den Kliniken im Austausch Präparate bereitzustellen, die nicht mit der HS-Glocke hergestellt wurden.

Die Partikel in den betroffenen Plasmen sind mit bloßem Auge oder besser noch auf dem Lichtkasten zu erkennen.